Durch Diagnose Darmkrebs am Existenzminimum
Er kommt meist schleichend und unbemerkt: Darmkrebs ist eine stille Krankheit; häufig gibt es keine Warnzeichen, die auf sie hinweisen. Oft kommt die Diagnose unvermittelt und verändert das Leben von heute auf morgen. Doch viele Betroffene leiden nicht nur unter den gesundheitlichen Problemen.
Darmkrebs kann zu Arbeitsunfähigkeit führen
Häufig führen die körperlichen und psychischen Belastungen der Diagnose Darmkrebs zu Berufsunfähigkeit und hohen Zusatzausgaben. Dies kann verschiedene Ursachen haben: Oft leiden Darmkrebspatienten unter den Nebenwirkungen der gegebenenfalls notwendigen Chemotherapie, wie etwa Konzentrationsschwierigkeiten und motorischen Einschränkungen, oder haben mit einer Art Burn-out zu kämpfen und können die Energie für viele alltägliche Aufgaben nicht mehr aufbringen. Angestellte sind nach der Diagnose für lange Zeit krankgeschrieben und laufen damit oft Gefahr, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Besonders für Selbstständige führt die Diagnose Darmkrebs und die damit verbundene Berufsunfähigkeit häufig zu Problemen, denn das Einkommen bleibt von einem auf den anderen Tag aus. Unterstützung von der Krankenkasse erhalten sie erst nach mehreren Wochen Krankheit. Hinzu kommen für viele Betroffene ungeplante Zusatzausgaben: Neben teuren Medikamenten benötigen einige Patienten auch Unterstützung im Haushalt und bei der Kinderbetreuung, da sie selbst nicht mehr die nötige Kraft dafür haben. Die Rücklagen reichen dann oft nur für die nötigsten Ausgaben und sind schnell aufgebraucht. Die Folge all dessen: finanzielle Schwierigkeiten.
patientenhilfe darmkrebs bietet Betroffenen finanzielle Soforthilfe
Hier setzt die patientenhilfe darmkrebs an. Ihr Ziel ist es, Betroffene und ihre Angehörigen in dieser Zeit zu unterstützen. Nach der Bewilligung eines Antrages stellt die Initiative schnell und unbürokratisch eine einmalige Soforthilfe von ca. 500 Euro zur Verfügung. Allein im Jahr 2017 erhielten rund fünfzig Patienten Unterstützung. „Wir wissen, dass es vielen Patienten nicht nur wegen der Krankheit selbst, sondern auch aufgrund ihrer Auswirkungen schlecht gehen kann“, erklärt Susanne Feilmeier von der patientenhilfe darmkrebs. „Die finanzielle Soforthilfe ist für viele eine große Erleichterung.“ Für dieses Jahr will die Initiative etwa 65.000 Euro an Spenden sammeln, um noch mehr
Betroffene finanziell entlasten zu können. Der administrative Aufwand wird pro bono über das Büro der Felix Burda Stiftung abgewickelt. Spenden an die Initiative kommen daher vollständig den Betroffenen zugute.
Frühzeitig entdeckter Darmkrebs ist meist zu 100 Prozent heilbar
Doch so weit muss es nicht kommen – negative physische und psychische Auswirkungen aufgrund von Darmkrebs können nahezu vollständig vermieden werden. Denn man weiß heute, dass sich ca. 90 Prozent der Darmkrebserkrankungen aus zunächst gutartigen Vorstufen, sogenannten Darmpolypen, entwickeln. Die Entartung vom Darmpolyp zum Krebs kann rund zehn Jahre dauern. Daher kann Darmkrebs durch Vorsorgemaßnahmen nahezu komplett verhindert werden: Frühzeitig entdeckter Darmkrebs ist heute zu nahezu 100 Prozent heilbar.
Die gesetzliche Darmkrebsvorsorge setzt ab dem Alter von 50 Jahren ein. Doch bei einer familiären Vorbelastung sollte man früher ansetzen. Denn das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, ist bis zu vier Mal höher, wenn es im direkten Verwandtenkreis bereits einen Darmkrebspatienten gibt. Besonders in diesen Fällen ist eine regelmäßige Darmkrebsvorsorge wichtig.
Infos zu Spendenmöglichkeiten für die patientenhilfe darmkrebs finden Sie unter: https://www.patientenhilfe-darmkrebs.de/spenden