Bakterium Helicobacter pylori Risikofaktor für Magenkrebs
Studien haben gezeigt: Eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori führt bei allen Infizierten zu chronischen Magenschleimhautentzündungen. Es wird vermutet, dass das Bakterium Helicobacter pylori vor allem innerhalb der Familie weitergegeben wird, zum Beispiel beim engen Kontakt von Eltern mit ihren Kindern. Mangelnde hygienische Verhältnisse, wie z.B. Verunreinigungen von Trinkwasser, führen zu vermehrten Infektionen. Eine wirksame Vorbeugung, beispielsweise durch eine Impfung, gibt es bisher nicht. In Fachkreisen wird eine Infektion mit Helicobacter pylori inzwischen als wichtigster Risikofaktor für Magenkrebs angesehen. Das Bakterium heftet sich mithilfe spezieller Haftstrukturen dauerhaft an die Epithelzellen der Magenschleimhaut an und erhöht damit für Infizierte das Risiko auf das Zwei- bis Dreifache, an Magenkrebs zu erkranken. Neuere Studien weisen sogar auf einen noch stärkeren Einfluss des Bakteriums hin. Denn etwa 90 % aller Magenkarzinome werden auf Infektionen mit dem Bakterium Helicobacter pylori zurückgeführt. Dieses wird von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) seit 1994 als Gruppe-1-Karzinogen eingestuft. In Deutschland ist etwa ein Viertel der Erwachsenen infiziert – oft ohne dass sie etwas davon spüren oder dauerhafte Schleimhautentzündungen aufweisen.
Quelle: Krebsinformationsdienst